Technische Sammlung Jürgen Krause |
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Holzkameras - Reisekameras - Laufbodenkameras - Teil III Kleine, spezielle und Lieblingskameras, Holzkassetten, Belichtung |
Was es sonst noch gibt. Hier sehen wir uns noch mal spezielle Kameras
an. Die Faszination Grossformat ist recht verbreitet. Auch heute noch werden Kameras aus Holz gebaut. Kassetten sind das wichtigste Zubehör. Weiterhin wird kurz auf die Belichtungsmessung eingegangen. Viel Spaß beim Lesen. Tipps und Ratschläge sind jederzeit willkommen. Auch auf dieser Seite stammt das Bildmaterial nur von Objekten aus meiner eigenen Sammlung. © beachten. |
Die folgenden Unterteilungen lassen sich direkt aufrufen. Fachkamera Optische Bank Deardorff & Sons 8 x 18 Mini Laufboden Klappkamera "Hannovera" Ernemann Liliput Holzkamera 4,5 x 6 Was es noch mit Holzgehäuse gab Kassetten und Zubehör Fotoplatten - Planfilme Exposition - Belichtung |
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Holzies - die Speziellen, die Großen und die
Kleinen |
Fachkamera Optische Bank von Leuther u. Paulisch Berlin Sieht wie aus dem Spielzeugkasten aus, ist aber eine vollwertige Fachkamera aus Holz auf Basis der optischen Bank. Diese Rarität im Format 9 x12 cm / 4 x 5 Zoll ist stabil und voll gebrauchsfähig. Es ist eine Freude die vielen Verstellmöglichkeiten zu testen und die Auswirkungen zu Betrachten. |
Für die Königsklasse nur das Beste Field Camera Deardorff & Sons 8x10" Fotografieren wie Ansel Adams - wird wohl mein Traum bleiben, die passende Kamera habe ich jedenfalls schon. Mit dieser Kamera wurde noch nie fotografiert. Mit Adapter und Sinar Objektivplatte, 4 Doppelkassetten 8x10" und Transportkoffer. Derzeit also eine teure Lochkamera? Nein, die Bohrung in der Sinar Platte dient der Zentrierung. Diese Field Camera aus den USA wird angeblich immer noch in kleinen Stückzahlen gefertigt. |
Nach der Großen jetzt die Kleine Mini Laufboden Klappkamera "Hannovera" Ein Kleinod für die Vitrine ist diese wunderschöne "Hannovera" im Format 6 x 9 cm. Verstellmöglichkeiten wie viele "Großen" und umsteckbarer Rahmen für Queraufnahmen. Zwei originale Kassetten und der Objektivdeckel runden das Set ab. Objektiv Rodenstoch Rapid-Applanat 1:7.7 No.1 Seriennummer 63978. |
Es geht aber noch kleiner Ernemann Liliput Holzkamera 4,5 x 6 Sehr seltene Ernemann Miniatur - Holzkamera im Format 4,5 x 6 cm. Dieses Modell konnte ich in keiner Lektüre finden, auch nicht im Ernemann-Buch von Peter Göllner. Die Kamera benutzt das gleiche Objektiv und Verschluss wie die "Liliput" mit Metallgehäuse. |
Das eigentliche Thema Holzkameras -
Reisekameras - Laufbodenkameras soll hier enden. Was es noch mit Holzgehäuse gab - kurz belichtet |
Lochkamera Briefmarkenkamera Laufboden - Kameras In der Sammlung gibt es noch viele Kameras die ein Holzgehäuse haben. Die meisten in einem belderten Gehäuse. Das würde aber hier den Rahmen sprengen. |
Kassetten und Zubehör Eigentlich wollte ich nur einige Kassetten zu den abgebildeten Kameras zeigen. Bei der Durchsicht kamen jedoch über 100 Holzkassetten zutage, dessen Konstruktionen und Vielfältigkeit mich veranlasste etwas näher darauf einzugehen. Zudem fand ich im Netz auch kein Artikel der sich näher mit Holzkassetten beschäftigt. Da es um die Jahrhundertwende noch keine Normierung gab, hatten viele Kamerahersteller Kassetten angeboten, die nur an ihre Apparate passten. Die Kassettengrößen müssen zum Film passen. Deutsche Standartgrößen sind in Zentimetern z.B, 6x9, 9x12, 13x18, 18x24, 24x30 angegeben. Es gab aber auch Zwischengrößen wie 8 x 11 oder 10x15. In England und Amerika waren die Größen abweichend und wurden in Zoll bzw. Inch angegeben. Je nachdem wie Film oder Platte eingelegt werden, könnte man sie nach "Vorderlader", "Hinterlader" und "Mittellader" unterteilen. Verschiedene Kassettengrößen im Vergleich. Von hinten zu ladende Kassetten mit Rollo. Von hinten zu ladende Kassetten mit Schieber und Adapterhölzchen für kleinere Formate. Von vorne zu ladende Kassetten mit Rollo. Dieses besteht aus feinen Holzstreifen, die auf der Rückseite mit schwarzem Tuch beklebt sind. Große, von vorn zu beladende Doppel-Kassette mit 24 x 30 cm. Die Schieber müssen zum Bestücken ganz gezogen werden. "Mittellader" Doppel- oder Buchkassetten zum Aufklappen im Format 18 x 24cm. Alle haben Klammern seitlich und Scharniere unten. Zwischen den Platten befindet sich ein Trennblech mit Federn, die die Platten in Position halten. Mahagoni - Buchkassetten mit eingelegten, beschichteten Glasplatten. Nut und Feder verindern seitlichen Lichteinfall. Format 18 x 24 cm. Die nutzbare Fläche ist etwas kleiner als die eigentliche Platte. Einlegen einer Glasplatte in verschiedenen Kassetten. In der einteiligen Kassette halten sogenannte "Vorreißer" die Glasplatte und verhindern bei gezogenem Schieber ein Abrutschen in den Balgen. Bei der Buchkassette hält ein Trennblech mit Federn die Platten in ihrer Position. Natürlich muss die Schichtseite nach außen. Die Schieber der Kassetten lassen sich durch flexibel verbundene Holzteile oder Scharniere im gezogenen Zustand umlegen. Das ist wichtig, damit der nach oben gezogene Schieber nicht das Einstelltuch behindert und umgekehrt. Zusätzlich sind die Schieber gegen versehendliches Ziehen mit einer Sperre ausgestattet, die erst betätigt werden muss. Unbenutzter Satz Buchkassetten 9 x 12 cm. Neben den seitlichen Klemmen sind zusätzlich an der Oberseite noch zwei Haken angebracht. Die schwarze Pappe zwischen den Platten hält diese im zugeklappten Zustand in Position. Unmöglich, bei der Vielfalt der kleinen Kassetten alles zu beschreiben. Meist sind sie nicht aufklappbar, daher mit Vorreißern versehen. Oft in Schwarz oder auch mit Metallschiebern, denn die kleinen Kassetten fanden an Handkameras Verwendung. Kassetten - Adapter Üblich war es, kleinere Platten oder Filme an Kameras mit größeren Formaten zu verwenden. Dazu wurden Adapter aus Holz oder Metall in die größeren Kassetten eingelegt, oder anstatt der Kassette angesetzt. Bei Metalladaptern konnte eine Lasche zum Einlegen der Platte geöffnet werden. Die Holzadapter hielten durch Vorreißer die Platten fest. Filmhalter - Planfilmeinlagen Um die inzwischen üblichen Planfilme anstatt der Glasplatten benutzten zu können waren Filmhalter erforderlich. Die Halter sorgten für Planlage des Filmes, es gab sie in allen gebräuchlichen Formaten. Weiteres Zubehör Adapterplatte mit Mattscheibe, früher Rollfilmadapter (offen) und Spezialkassette zur Belichtung von zwei Bildern auf einer Platte. Rückteil-Extender für Nahaufnahmen und Platten mit Rollfilmhaltern Fotoplatten - Planfilme Falls es jemanden nicht klar war: Wir reden von Schwarz-Weiss. Farbe kam später. Das Aufnahmemedium, eine Foto - Trockenplatte besteht aus einer Glasplatte - später Planfilm, die mit einer lichtempfindlichen Schicht, Emulsion genannt, beschichtet ist. Die eingebetteten Silberkristalle reagieren bei Lichteinfall, also bei der Aufnahme. Im anschliessenden Bad des Entwicklers werden die unbelichteten Silberkristalle ausgeschwämmt, sodass ein negatives Abbild der Realität entsteht. Wo also in Wirklichkeit viel Licht ist, z.B. heller Himmel ist die Glasscheibe geschwärzt. Wo kein Licht hinkam, ist sie durchsichtig. Beim folgenden Kopieren oder Vergrößern auf Papier wird dieser Effekt wieder umgekehrt, und ein normales, positives Bild entsteht. Wie schon vorher erwähnt, bezieht sich die Beschreibung auf den Umgang mit industrieell hergestellten Gelantine Trockenplatten. Frühzeitliche Verfahren bis zur Wet Palte Technik würden hier den Rahmen sprengen. Beispiele von Fotoplatten in verschiedenen Ausfährungen. Diese Schachteln sind ein eigenes Sammelgebiet. Die ersten Platten waren Othochromatisch, für die Farben Blau, Grün und Orange empfindlich, konnten aber bei Rotlicht im Fotolabor bearbeitet werden. Spätere Platten waren Panchromatisch, für alle Farben empfindlich und hatten damit eine bessere Umsetzung der Farben in Grautöne. Die Verarbeitung im Labor musste bei völliger Dunkelheit geschehen. Unbelichtete Platten Unbelichtete Fotoplatten. Die dunkle Seiteist die Rückseite. Im Dunkeln oder Wechselsack natürlich nicht zu sehen. Daher muss man sich merken wie die Platten liegen. Es sind immer zwei Platten mit der lichtempfindlichen Schichtseite zueinander verpackt. Modernere Planfilme haben eine Kennung in Form von Kerben seitlich, die sich ertasten lassen, damit Lage und Filmtyp kennzeichnen. Entwickelte Platten Die kratzempfindliche Schichtseite erkennt man am flauen, kontrastarmen Bild und an den Silberrückständen an den Rändern. Der Blick durch die Rückseite - Glasseite ist kontrastreich und scharf. Bildfehler Bild 1 links und Bild 2 rechts = überbelichtet. Bild 1 rechts und Bild 2 links = unterbelichtet. Bild 3 und 4 sind korrekt belichtet. Beispiele perfekter Belichtung Einige Beispiele gut belichteter Nagative. Innenaufnahmen verlangten oft lange Belichtungszeiten ohne Bewegung des Modells. Bei hohen Kontrasten wie bei der Gegenlichtaufnahme im letzten Bild ist eine gute Durchzeichnung der Gesichter wichtig. |
Exposition - Belichtung Nachdem diverse Kameras, Funktion und Bedienung vorgestellt wurden fragt sich, wie die richtige Belichtung ermittelt wurde. In der Frühzeit kannten versierte Fotografen die Empfindlichkeit ihrer Platten, stellten Zeit und Blende ziemlich sicher nach Erfahrung ein. Die Belichtung, oft mehrere Sekunden, erfolgte durch Abnehmen und Aufsetzen des Objektivdeckels. Später, als das Filmmaterial empfindlicher wurde und kurze Verschlusszeiten nötig waren, war man auf Hilfsmittel angewiesen. Zudem waren inzwischen Kameras oder Objektive mit Verschlüssen ausgestattet, oder konnten nachgerüstet werden. Das Thema Belichtungsmessung ist sehr umfangreich, hier soll nur eine kurze Übersicht erfolgen. |
Anfänglich benutzte man Tabellen, Schiebe- oder Drehscheiben zu
Belichtungsermittlung. Eigene Notizen eines Fotografen zur Belichtung und Tabellen als Hilfsmittel. Die Ermittlung der Belichtung anhand der Tabellen führte leicht zu Fehleinstellungen. Historische Belichtungstafel in Buchform aus Dänemark. Verbreitete, einfache Drehscheiben. Bei den ersten Belichtungshilfen - chemische Belichtungsmesser - musste ein Blatt unbelichtetes Fotopapier eingelegt werden. Wie schnell sich das unblichtete Papier bei Lichteinfall im Vergleichsfenster verfärbt, gab Hinweis zur Belichtung. Eine sehr ungenaue Methode, weil dabei auch das Umgebungslicht erfasst wurde, was das Messergebnis verfälschte. Optische Belichtungsmesser. Beim Durchsehen wird die gerade noch lesbare Zahl oder ein Feld mit gleicher Helligkeit gesucht. Aus dem festgestellten Wert wird dann die richtige Belichtung errechnet. Hier war es möglich die Belichtung in Richtung des Objektes zu messen. - - - Dies ist nur eine kleine Auswahl als Beispiel. Darauf folgten elektrische Belichtungsmesser, die in sehr vielfältigen Ausführungen hergestellt wurden. Allerdings benutzte man diese meistens in Verbindung mit den Handkameras. |
- - - In eigener Sache - - - In meiner Sammlung befinden sich etliche ältere großformatige Kameras, zu denen ich kein Objektiv habe. Wenn Sie grossformatige Objektive, auch ganz alte für die Sammlung abgeben möchten, würde ich mich über eine Kontaktaufnahme freuen. |
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